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Dienstag, 21. Juni 2011

Startschuss: C's Fragen

Mirëdita!

Nach einem sehr ausgedehnten Winterschlaf werde ich wieder aktiv. Grund dafür ist die liebe C aus der Schweiz, die sich vorgenommen hat, Albanisch zu lernen, weil ihr Freund aus dem Kosovo stammt. Sie absolviert gerade einen Albanisch-Kurs, und weil sie so wissbegierig ist, haben wir zusätzlich vereinbart, dass sie mir Fragen per E-Mail schickt, die ich nach und nach hier beantworten werde, damit andere Leser auch etwas davon haben ;-).

C steht schon einmal vor dem Problem, dass ihr Freund einen Kosovo-Dialekt spricht. Wenn er sich Mühe gibt, kann er Hochalbanisch sprechen, aber kann die grammatikalischen Regeln nicht erklären (wer kann das schon von der eigenen Sprache?). Es ist tatsächlich ein bisschen schwierig, da der Unterschied zwischen Hochalbanisch und Dialekt sehr groß sein kann. Auf Hochalbanisch kann ich mich meistens fließend unterhalten (auch mit Kosovaren, die allermeisten verstehen es), aber wenn Kosovaren miteinander im Dialekt reden, verstehe ich nach wie vor Vieles nicht.

Ich würde dir raten, beides parallel zu lernen. Beschäftige dich mit der Standard-Sprache, denn da gibt es mehr Bücher, Kurse, etc. Besprich dann das, was du gelernt hast, mit deinem Freund. Wenn du zum Beispiel lernst, dass die Wendung "etwas zu essen" auf Albanisch "diçka për të ngrënë" heißt, dann sag das deinem Freund. Er wird dir wahrscheinlich sagen, dass er nicht "për të ngrënë" sagen würde, sondern "për me hangër". Dann bleibt es dir überlassen, wie du es sagen möchtest. Auch falls dein Albanisch-Lehrer auf Hochalbanisch bestehen sollte - du lernst es ja nicht für ihn :-)

Was die Lernmethode betrifft: Geduld ist natürlich schon notwendig beim Sprache Lernen. Grundsätzlich gilt die Regel, besser oft ein bisschen was lernen, als selten viel. Versuche also wenn möglich, dich jeden Tag zumindest kurz mit der Sprache zu beschäftigen: lern ein neues Wort oder einen Satz von deinem Freund; lies eine Seite in einem albanischen Kinderbuch und schlage unbekannte Vokabeln nach; hör zu, wenn sie reden (auch wenn du nichts verstehst), um dich an Klang und Melodie der Spache zu gewöhnen.

Grammatik- und Vokabellernen muss immer ein bisschen parallel laufen, wie ich es auch hier im Blog versucht habe. Ist wie beim Kochen: die besten Kochkünste helfen dir nichts, wenn der Kühlschrank leer ist. Und ein Berg voll Zutaten hilft dir genauso wenig, wenn du nichts damit anzufangen weißt. Ein ausgewogenes Verhältnis von beidem macht's. Setz dich aber mit der Grammatik nicht zu sehr unter Druck, du wirst auch mit falscher Grammatik verstanden. Dieses Satz auch falsch sehr ist, trotzdem verstehen man gut ganz, oder?

Ich wünsche C und allen Lernenden viel Spaß und Erfolg, und ich denke, wir lesen uns bald wieder, denn C's erste Fragemail reicht noch für eine Menge Einträge :-)

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